7 Schritte – breakthrough
7 Schritte – breakthrough
Befreiung aus Beziehungsproblemen
Die 7 Schritte sind eine hervorragende Methode um sich bei Beziehungs- oder anderen emotionalen Problemen aus Mustern zu befreien. Wenn es sich um wiederholende Verhaltensmuster handelt, sind so echte Durchbrüche (breakthrough) möglich.
Die Methode ist grundsätzlich sehr einfach, verlangt jedoch häufig Begleitung bzw. Supervision, da in der Selbstanwendung nicht immer die richtigen Schlüsse gezogen werden.
Ausgangsszenario – ein fiktives Beispiel
Die Frau sagt zum Mann in einem eher angespannten Ton und leicht druckvoll: „Der Esstisch ist seit 2 Stunden immer noch voll, der gehört jetzt endlich abgeräumt. Nachdem ich gekocht habe, könntest du auch einmal etwas beitragen.“ Der Mann findet diese Aufforderung respektlos und wird wütend. „Mach das doch selber!“ schreit er zu ihr. In seinem Ärger packt er jedoch trotzdem an und beginnt den Tisch abzuräumen. Sie hilft mit, beide sind jedoch mit der Situation unzufrieden.
(Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufälliger Natur und keinesfalls beabsichtigt)
Schritt 1
Der Mann kommt als Klient und sucht nach Hilfe, da er vergleichbare Situationen mehrfach erlebt hat und sich in seinen Reaktionsmustern gefangen sieht. Somit hat er den ersten Schritt auch schon geschafft. Denn Schritt 1 besteht in der Einsicht, „reagiert“ zu haben, das heißt ein Bewusstsein zu entwickeln, dass ein emotionales Muster abgelaufen ist, das sich selbstständig gemacht hat. Diese Einsicht ist jedoch kein Eingeständnis von Schuld (das vielleicht seine Frau erwarten würde).
Schritt 2
Im 2. Schritt versuchen wir den Emotionen in der Situation auf die Schliche zu kommen. Der Mann erkennt, dass er getroffen und verärgert war. In so einer Situation könnten sich je nach betroffener Person auch Gefühle wie Verzweiflung, Hass oder Trauer dazu mischen. Das ist sehr individuell.
Es ist hier vor allem wichtig, den Gefühlen nachzuspüren und sie zu erkennen oder zu benennen. Es geht noch nicht um Bewertung und Interpretation, sondern um „hinein spüren“ und „aufdecken“.
Schritt 3
Hier gilt es herauszufinden, wie das Verhalten des Mannes zu bewerten ist. Wir erinnern uns, er hat seine Frau angeschrien und dann verärgert begonnen den Tisch abzuräumen. Man könnte dieses Verhalten durchaus als herablassend, unehrlich/inkonsequent (zuerst ärgern, danach trotzdem anpacken), überreagierend und sicher auch als manipulativ bezeichnen.
Diese Bewertung ist für die betroffene Person oft sehr herausfordernd, denn sie verlangt ihr ab, auch für einen Moment, in dem sie verletzt wurde, einzugestehen, dass ihr Verhalten nicht konstruktiv und moralisch hochwertig war. Viele Betroffene benötigen speziell an dieser Stelle Unterstützung. Die hier gewonnenen Einsichten erweisen sich später als sehr wertvoll. Sie setzen voraus, dass die Person Verantwortung für ihr Verhalten übernimmt.
Schritt 4
In diesem Schritt geht es darum herauszufinden, was die Wünsche bzw. die Erwartungen der betroffenen Person waren oder sind. Im hier geschilderten Fall könnten wir annehmen, dass sich die Person in folgenden ihrer Vorstellungen (Glaubensysteme) verletzt fühlte:
- Ich verdiene Respekt
- Ich brauche Schutz
- Am liebsten hätte ich, dass andere sich um die Hausarbeit kümmern
Bei diesen Vorstellungen handelt es sich um sogenannte externe Glaubensysteme. Diese beziehen sich darauf, wie die Welt um uns herum und die Menschen in ihr idealerweise mit der betroffenen Person umgehen
Schritt 5
Werden die zuvor genannten Vorstellungen der betroffenen Person nicht erfüllt, so beginnen interne Glaubensysteme in ihr zu wirken. Wird der Mann also aus seiner Sicht respektlos behandelt, dann fühlt er sich wertlos. Wird sein Schutzbedürfnis übergangen, fühlt er sich schutzlos. Weist man ihm Arbeit zu, fühlt er sich missbraucht und einsam. In ihm wirken also folgende interne Glaubensysteme:
- Ich bin nichts wert
- Ich bin ausgeliefert
- Ich bin allein
- …
Schritt 6
Hier muss sich die betroffene Person der Frage stellen, ob sie ihre Ziele erreicht hat. Diese Ziele beziehen sich in der konkreten Situation meist auf ihre externen Glaubensysteme. Es können aber auch ganz andere Ziele der Person eine Rolle spielen.
In unserem Beispiel können wir sagen, dass Ziel der Person wäre, ein Leben zu führen, in dem er mit Respekt behandelt wird, Schutz bekommt und in dem ihm Arbeit abgenommen wird.
Mit seinem Verhalten (Frau anschreien und dann verärgert wegräumen) hat er jedoch dieses Ziel nicht erreicht.
Schritt 7
Die Abschlussfrage bezieht sich in der Regel auf die internen Glaubensysteme der Person und lautet: „Dienen dir deine Glaubensysteme?“
Die Antwort ist immer nein. Denn die zugrunde liegenden negativen Vorstellungen über die eigene Person haben nur schlechte Auswirkungen.
Fazit
Wer den Prozess von Schritt 1 bis 7 durchgeht und überall ehrlich ist, erhält dabei oft überraschende Einblicke darin, wie er/sie selber tickt. Das kann sehr hilfreich sein, um aus einem ewig gleichen und sich wiederholenden (Beziehungs-)Muster auszubrechen. Denn das Muster ist nur dann noch aktiv und mächtig, solange wir an den internen und externen Glaubensystemen festhalten. Jedes Mal beim Durchgehen der 7 Schritte werden diese ein wenig gelockert.
Tritt also für den Mann die gleiche oder eine ähnliche Situation ein, helfen ihm die Erkenntnisse aus den 7 Schritten, weniger heftig zu reagieren. Wird der Prozess ein paar Mal durchlaufen, so stehen die Chancen gut, dass die gleiche Situation immer weniger auslöst.
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